Der Reichstagswahlkreis Königreich Sachsen 18 (in der reichsweiten Durchnummerierung auch Reichstagswahlkreis 302; auch Reichstagswahlkreis Zwickau genannt) war der achtzehnte Reichstagswahlkreis für das Königreich Sachsen für die Reichstagswahlen im Deutschen Reich und im Norddeutschen Bund von 1867 bis 1918.

Wahlkreiszuschnitt

Der Wahlkreis umfasste die Amtshauptmannschaft Zwickau ohne den Amtsgerichtsbezirk Kirchberg und die Gemeinden Oberrothenbach, Jüdenhain, Neudörfel bei Ortmannsdorf, Niederhaßlau mit Gutsbezirk, Oberhaßlau, Rosenthal bei Hartenstein, Vielau mit Gutsbezirk und Wilkau; Gemeinden Waldsachsen bei Crimmitschau, Niederschindmaas bei Zwickau und Heinrichsort der Amtshauptmannschaft Glauchau.

Dies entsprach ursprünglich der Stadt Zwickau und den Gerichtsamtsbezirke Crimmitschau, Werdau, Zwickau und Wildenfels.

Abgeordnete

Wahlen

1867 (Februar)

Es fanden zwei Wahlgänge statt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug in der Stichwahl 13.978. Das Ergebnis der Stichwahl war:

1867 (August)

Es fand ein Wahlgang statt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 8347. Das Ergebnis der Stichwahl war:

1871

Es fand ein Wahlgang statt. 22.857 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der gültigen Stimmen betrug 13.607, 285 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 52,0 %.

1874

Es fand ein Wahlgang statt. 25.628 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der gültigen Stimmen betrug 16.474, 239 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 64,7 %.

1877

Es fand ein Wahlgang statt. 28.937 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der gültigen Stimmen betrug 17.854, 119 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 62,1 %.

1878

Es fand ein Wahlgang statt. 29.737 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der gültigen Stimmen betrug 21.766, 104 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 73,5 %.

1881

Es fanden zwei Wahlgänge statt. 30.656 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der gültigen Stimmen betrug 14.679, 72 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 48,1 %.

In der Stichwahl wurden 20.579 gültige Stimmen abgegeben, 131 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 67,6 %.

1884

Es fand ein Wahlgang statt. 31.469 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 19.904, 97 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 63,6 %.

1887

Die Kartellparteien NLP und Konservative einigten sich auf den liberalen Temper als gemeinsamen Kandidaten. Es fand ein Wahlgang statt. 33.540 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 27.506, 172 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 82,5 %.

1890

Erneut wurde der nationalliberale Kandidat auch von den Konservativen unterstützt. Es fand ein Wahlgang statt. 36.213 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 30.671, 101 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 84,7 %.

1893

Konservative, NLP, DS und BdL unterstützen Münch-Ferber. Es fand ein Wahlgang statt. 38.445 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 30.817, 121 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 80,2 %.

1898

Konservative, NLP, DS und BdL unterstützen Wiede. Es fand ein Wahlgang statt. 42.116 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 30.488, 121 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 72,4 %.

1903

Der landesweiter Kartellvertrag regelte ein Vorschlagsrecht des BdL in diesem Wahlkreis. Da der BdL aber keinen geeigneten Kandidaten fand, einigten sich die bürgerlichen Parteien auf einen Vertreter der Nationalliberalen. Es fand ein Wahlgang statt. 46.081 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 27.962, 204 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 72,4 %.

1907

Auch 1907 einigten sich alle bürgerlichen Parteien auf einen gemeinsamen Kandidaten. Die FVP zögerte mit ihrer Unterstützung, bis Leupold inhaltliche Erklärungen abgegeben hatte, die deren Mindestanforderungen entsprachen. Es fand ein Wahlgang statt. 48.260 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 43.255, 147 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 89,6 %.

1912

Die Positionen der Parteien entsprachen denen der vorherigen Wahl. Es fand ein Wahlgang statt. 52.434 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 46.181, 187 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 88,1 %.

Ersatzwahl 1918

Stolle starb am 11. März 1918 und es kam zu einer Ersatzwahl. Bei der Ersatzwahl wurde der Burgfrieden durch die USPD gebrochen. Grund war, dass Stolle ab 1917 der USPD angehörte. Als Antwort darauf kandidierte Klug als bürgerlicher Kandidat. Er wurde vom Bund der deutschen Werkvereine vorgeschlagen und war parteilos. Konservative und NLP riefen zur Wahl von Klug auf, die FoVP rief zur Wahlenthaltung auf, da Klug „zu weit rechts“ stand. Es fand ein Wahlgang am 13. Mai 1918 statt. 38.647 Männer waren wahlberechtigt.

Literatur

  • Carl-Wilhelm Reibel: Handbuch der Reichstagswahlen 1890–1918. Droste Verlag, Düsseldorf 2007, ISBN 978-3-7700-5284-4, S. 1177–1180. 
  • Fritz Specht: Die Reichstags-Wahlen von 1867 bis 1903 : eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnisse der gewählten Abgeordneten, 2. Auflage 1904, S. 230.
  • A. Phillips (Hrsg.): Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1883. Statistik der Wahlen zum Konstituierenden und Norddeutschen Reichstage, zum Zollparlament, sowie zu den fünf ersten Legislatur-Perioden des Deutschen Reichstages. Berlin: Verlag Louis Gerschel, 1883, S. 143, Digitalisat.

Karte Die Reichstagswahlen von 1884 German History in Documents and

Landtagswahl in Sachsen Alle Kandidaten und Wahlkreise im Kreis Leipzig

Reichstag 18671918 11. Deutscher Reichstag 1903

LeMO Objekt Reichstagswahl 16. Juni 1903

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